Deutsche sehen staatliche Förderung der Autoindustrie kritisch

Der Elektroauto-Absatz schwächelt. In Deutschland liegt das vor allem daran, dass die staatliche Kaufprämie „Umweltbonus“ Ende 2023 abrupt eingestellt wurde. Eine allgemein zurückgehende Kauflaune und Konkurrenz aus China belasten die deutschen Autobauer weiter. Deshalb werden Forderungen nach neuen Förderungen laut, die Bevölkerung steht dem laut einer Umfrage gemischt gegenüber.

Die Marktforscher von Civey stellten im November im Auftrag der Automobilwoche die Frage: „Sollte die Bundesregierung Ihrer Meinung nach die Automobilindustrie eher stärker oder eher schwächer als bisher unterstützen (z. B. Abwrackprämien, Umweltboni)?“ Von den rund 5000 Teilnehmern äußerten sich rund 30 Prozent für eine stärkere Unterstützung. 36 Prozent sind für weniger Bundesmittel für die Industrie, 27 Prozent sind mit dem gegenwärtigen Förderausmaß zufrieden.

Bei Wählern der CDU ist die Haltung für mehr Unterstützung am größten (37 %); Wähler der Linken fordern am ehesten weniger staatliche Hilfen für die Autoindustrie (71 %). Kriterien wie das Alter der Befragten oder die Bevölkerungsdichte an ihrem Wohnort spielten keine auffällige Rolle.

„Die Ergebnisse zeigen, dass die öffentliche Unterstützung für eine staatliche Förderung der Autoindustrie nicht mehr selbstverständlich ist“, so Civey-Experte Christian Riedl. „Viele Menschen sehen offenbar die Branche selbst in der Pflicht, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft eigenständig zu stärken. Staatliche Hilfen wie Abwrackprämien oder Zuschüsse sind längst kein Selbstläufer mehr.“

Mögliche neue staatliche Unterstützungsmaßnahmen zur Forcierung des E-Auto-Kaufs werden derzeit diskutiert. Im Gespräch sind unterschiedliche Maßnahmen, darunter eine neue Subvention durch den Staat oder auch eine Abwrackprämie für Verbrenner. Bereits beschlossen ist, die Anreize für Elektro-Dienstwagen auf teurere Modelle auszudehnen. Zudem will die Regierung eine Sonderabschreibung für Vollstromer einführen, die rückwirkend ab Juli bis 2028 gilt.

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