2025 verschärfen sich in der EU die CO2-Flottengrenzwerte für Autohersteller deutlich. Mit 93,6 g/km CO2 dürfen gegenüber der letzten Verschärfung 2020 rund 19 Prozent weniger Emissionen über alle neuen Pkw hinweg ausgestoßen werden. Für einen solchen Schritt benötigen die Hersteller laut den Marktanalysten von Dataforce bei ihren Verkäufen einen nicht unerheblichen Teil von Elektroautos.
In Europa laufe es für die Hersteller in diesem Jahr sehr gut, ihre Ziele zu erreichen, so Dataforce. Daher hätten sie keinen wirklichen Anreiz ihre E-Auto-Absätze noch 2024 signifikant zu steigern. Viele Rabattaktionen und Preissenkungen bei Batteriefahrzeugen sähen eine Auslieferung erst im nächsten Jahr vor.
Vor diesem Hintergrund gingen dann auch die E-Auto-Zulassungen in Deutschland im Oktober als einzige Kraftstoffart zurück (-4,9 %). Besonders betroffen war davon der Privatmarkt mit einem Rückgang von 47 Prozent. Diesen starken Rückgang konnten allerdings laut Daraforce die Flotten mit einem Plus von 76 Prozent leicht abfangen.
Für Flotten seien aber auch die Plug-in-Hybride wieder interessanter, die ebenfalls CO2-reduzierend in die Bilanzen eingehen. Diese wuchsen der Auswertung nach mit plus 35 Prozent und sicherten sich damit den bislang höchsten Marktanteil im Flottensegment der letzten zwei Jahre (mit 13,3 %).
Während Elektroautos in diesem Jahr in einigen europäischen Ländern schwächeln, dürften sie 2025 durch die neuen EU-CO2-Vorgaben wieder einen Boom erfahren. Vollstromer könnten im nächsten Jahr einen Marktanteil von 20 bis 24 Prozent erreichen, so eine Modellierung der Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) auf der Grundlage der Verkäufe in der ersten Jahreshälfte von 2024 und der Absatzprognosen.
Während E-Autos den größten Beitrag leisten werden, erwarten die Analysten, dass die europäischen Autoriesen Stellantis und Volkswagen auch auf Hybride angewiesen sind, um 33 beziehungsweise 30 Prozent der CO2-Reduktion zu erreichen, die sie noch benötigen, um die EU-Ziele zu erfüllen.
Skoda-Chef Klaus Zellmer glaubt, dass die Preise für E-Autos ab 2025 aufgrund der EU-CO2-Regularien weiter fallen werden. Er erwartet „einen unvergleichlichen Preiskampf im Segment der Elektrofahrzeuge“ – jeder werde und müsse versuchen, die Ziele zu erreichen. „Wir müssen aber das Preisgefüge im Blick behalten und natürlich auch die Margen und die Restwerte dieser Fahrzeuge. Das wird aus meiner Sicht der größte Kraftakt.“
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