Union wirft SPD fehlende Weitsicht bei Elektroautos vor

Laut Berichten setzt die SPD in ihrer Wahlkampfstrategie auf eine Kaufprämie für Elektroautos. Die Union kritisiert dies und wirft der SPD fehlende Weitsicht bei der E-Mobilität vor. „Die grundlegenden Probleme werden damit nicht gelöst“, sagte der Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Verkehrsausschuss Christoph Ploß den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

„Die deutsche Automobilindustrie benötigt keine vom deutschen Steuerzahler finanzierten Strohfeuer, sondern strukturelle Verbesserungen.“ In den Großstädten müsse das Laden durch mehr Ladesäulen einfacher werden, die Genehmigungsverfahren für den Aufbau von Ladesäulen müssten reduziert werden, so der CDU-Verkehrspolitiker. „Außerdem müssen die Strompreise sinken. Wenn die Autofahrt mit Benzin oder Diesel günstiger ist als mit Strom, darf sich niemand wundern, dass sich nur wenige ein E-Auto anschaffen.“

Die SPD hat für den Bundestagswahlkampf Berichten zufolge ein Positionspapier erarbeitet, in dem sie unter anderem die Prüfung einer neuen Elektroauto-Kaufprämie fordert. Auch will die Partei E-Dienstwagen steuerlich fördern und eine Stromer-Quote für Leasinganbieter einführen.

Die Autobranche in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Der Wandel hin zur Elektromobilität und der globale Wettbewerb, vor allem mit China, setzt die Branche unter Druck. Elektroautos wurden zuletzt zwar weniger nachgefragt, die Umstellung auf sie gilt aber als gesetzt. China hat bei erschwinglichen E-Autos einen Vorsprung und könnte die deutschen Hersteller viel Umsatz kosten, warnen Branchenkenner.

Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD hat sich erst kürzlich zur Elektromobilität bekannt. Er sieht in der verstärkten Hinwendung zu Stromern den einzigen Ausweg aus der aktuellen Krise der deutschen Autobranche. Die Konzerne hätten bereits Milliarden investiert, um qualitativ hochwertige Fahrzeuge zu produzieren, die nun in Verkehr gebracht werden müssten. „Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass sich alle auch trauen, das zu machen“, sagte der Politiker.

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